Zurrketten

Zurrketten sind unerlässlich, wenn es um effektive und sichere Verzurrung und Ladungssicherung für den Transport schwerster Lasten und Fahrzeuge geht. Bei HEBELA finden Sie eine breite Auswahl an Zurrketten, bei Bedarf auch mit maßgeschneiderten Nutzlängen und speziellen Haken. Von 1-teiligen bis zu 2-teiligen Zurrketten, ergänzt durch Ratschenlastspanner – jeweils in den Güteklassen 8 und 10 – und spezifisches Zubehör wie Sicherheitsbolzen und Verkürzungshaken bieten wir Lösungen, die Ihren Anforderungen gerecht werden. Für das Verzurren schwerster Lasten sind HEBELA Zurrketten Ihr starker und zuverlässiger Partner. Auf Wunsch auch mit HEBELA Losdrehsicherung gegen unbeabsichtigtes Lösen des Spanners.

Wissenswertes über Zurrketten
Wofür verwendet man Zurrketten?

Bei der Sicherung schwerer Lasten während des Transports auf verschiedenen Transportmitteln sind Zurrketten (auch Zurspannkette, Schwerlastzurrkette, Spannkette, Verzurrkette) unverzichtbar. Sie ermöglichen beim Niederzurren eine deutlich höhere Vorspannkraft (StF) im Vergleich zu Zurrgurten. Beim Direktverzurren (Schrägzurren/Diagonalzurren) sind 1-teilige und 2-teilige Zurrketten durch Ihre Lasthaken mit Sicherung und der Lastkette flexibel und sicher anzuschlagen, die Kette kann z.B. durch Löcher im Transportgut geführt und in den Haken eingehangen werden. Zurrgurte dagegen dürfen weder verdreht werden, noch haben sie standardmäßig einen Haken mit Sicherung und müssen somit zwingend immer unter vollem Zug bleiben. Darüber hinaus sind Zurrketten problemlos unter rauen Bedingungen wie auf Baustellen sowie bei winterlichen Temperaturen und Nässe einsetzbar. Diese Eigenschaften machen Zurrketten ideal und flexibel für den Transport von schweren Gütern und Ladungen auf Lkw, Anhängern, Sattelschleppern und Tiefladern sowie im Schienen-, Schiffs- und Luftverkehr.

Die Auswahl und Verwendung der 1-teiligen und 2-teiligen Zurrketten erfordert eine sorgfältige Berücksichtigung der benötigten Zurrkraft, angewandten Zurrtechniken sowie der Art, Form und des Gewichts der zu sichernden Ladung. Beim Schrägzurren sind unter Zuhilfenahme der Bordwände mindestens zwei Zurrmittel je Seite (d.h. mindestens acht Zurrmittel) erforderlich, während beim Diagonalzurren zwei Paare (d.h. vier Zurrketten) verwendet werden sollten, um die Stabilität der Ladung zu gewährleisten.

Für die sichere Verladung von schweren und sperrigen Gütern wie Betonteilen oder Maschinenteilen erreichen Zurrgurte oft nicht die erforderlichen Vorspannkräfte und Zurrkräfte. Zudem sind Zurrketten wesentlich widerstandsfähiger gegen Schmutz und Öl, scharfen Kanten sowie verschiedene Wetterbedingungen wie Regen und Frost, was sie sehr langlebig macht. Da Zurrketten sich aufgrund ihrer hohen Zugfestigkeit und Langlebigkeit besonders zum Diagonalzurren schwerer Ladungen eignen, kommen sie insbesondere bei der Sicherung von Schwerlasttransporten zum Einsatz.

Nutzen Sie unseren Online-Zurrmittelrechner um die für Ihren Einsatz passenden Zurrmittel-Typ und Zurrmittel Anzahl zu berechnen.

Welche Zurrkräfte haben Zurrketten?

Folgende Zurrkräfte gelten bei der Verwendung von Zurrketten; berücksichtigt werden müssen sowohl der Vertikalwinkel α als auch der Horizontalwinkel ß. Der Vertikalwinkel α ist der Winkel zwischen der Ladefläche und dem Kettenstrang. Der Horizontalwinkel ß ist der horizontale Winkel zwischen der äußeren Kante der Ladefläche und dem Kettenstrang. Um die optimale Zugkraft zu erreichen, müssen unbedingt beide Zurrwinkel α (20° - 55°) und ß (10° - 45°) berücksichtigt werden. Folgende Richtwerte für das maximal zulässige Transportgewicht bei der Verwendung von je zwei Zurrketten (Diagonalverzurrung) in und entgegen der Fahrtrichtung gelten (Tabelle ersetzt keine individulle Berechnung vor jedem Transport!):

Richtwerte Transportgewicht von Zurrketten bei Diagonalverzurrung | HEBELA

Tabelle 1: Richtwerte für das max. zulässige Transportgewicht bei Verwendung von je zwei Zurrketten

Was ist der Unterschied zwischen einer 1-teiligen Zurrkette und einer 2-teiligen Zurrkette?

1-teilige Zurrketten bestehen aus einer mit einem Spanner fest verbauten und durchgehenden Kette. Am Spanner sowie an der Gegenseite der Kette befinden sich jeweils ein (Last-)Haken zum Anschlagen der Zurrkette.

2-teilige Zurrketten bestehen aus zwei separaten Teilen, ein Spanner mit Verkürzungselementen sowie einer Lastkette mit zwei Lasthaken zum Anschlagen. Der Spanner wird bei Gebrauch mit den Verkürzungselementen in die Kette eingehangen. Durch die Zweiteiligkeit kann man den Spanner an beliebiger Stelle positionieren und hat somit etwas mehr Flexibilität beim Sichern von Ladungen.

Zurrketten dürfen aufgrund Ihrer Spezifikationen aus folgenden Gründen nicht zum Heben verwendet werden. Laut der für Anschlagmittel zum Heben gültigen Norm DIN EN 818-4 müssen Anschlagmittel für den Hebevorgang einem 4-fachen Sicherheitsfaktor der Tragfähigkeit genügen, sowie einer 2,5-fachen Prüfkraft. Laut der für Zurrketten gültigen EN 12915-1 müssen Zurrketten einem 2-fachen Sicherheitsfaktor (Bruchkraft) genügen. Da in der streng normierten Güteklasse 8 sowohl Kettengehänge zum Heben als auch Zurrketten zur Ladungssicherung aus den gleichen Bauteilen konfektioniert werden (bis auf den Spanner), ergibt sich, dass die gleichen Bauteile bei einer Verzurrung mit "doppelter Leistung" im Vergleich zur Nutzung für einen Hebevorgang spezifiziert werden dürfen. Auf den Zurrketten muss dabei "Nicht zum Heben verwenden!" auf der Zurrketten-Plakette stehen, da der plakatierte Zurrkraft-Wert (LC) nur im 2-fachen Verhältnis zur für den Hebevorgang vorgeschriebenen Bruchlast steht.
 

Vergleich Rundstahlkette: Heben & Ladungssicherung

Tabelle 2: Vergleich Rundstahlkette - Heben & Ladungssicherung

Die Zurrkette wird mit zwei angebrachten Plaketten geliefert:

  • Zurrkettenetikett:

    • LC-Wert (Lashing Capacity, Zurrkrakft, Belastbarkeit): Sie gibt die zulässige Zurrkraft beim Direktzurren an.

    • Der STF-Wert (Standard Tension Force, normale Spannkraft) beschreibt die Kraft der Zurrkette.

    • Hinweis: „Darf nicht zum Heben verwendet werden!

    • Produktionsdatum/Monat

    • Herstellerkennzeichen: Welche Firma hat die Kette gebaut

    • Kettennummer: Eineindeutige Nummer, welche auf der zugehörigen Kettenkarteikarte wiederzufinden ist

  • UVV-Plakette: Auf dieser wird angezeigt, wann die Zurrkette das nächste Mal geprüft werden muss
Zurrkettenetikett

1-teilige Zurrketten haben den Vorteil, dass Ratschenspanner und Kette fest miteinander verbunden sind. Dadurch spart der Anwender etwas Zeit bei der Verzurrung der Ladung. Darüber hinaus gehen die Einzelteile nicht verloren. Nachteil ist, dass der Spanner an fester Stelle innerhalb der Zurrkette sitzt und die Ladefläche und die Ladung so beschaffen sein müssen, dass der Spanner an verbauter Stelle auch betätigt werden kann.

Mit 2-teiligen Zurrketten können die Enden der Ketten unabhängig vom Ratschenspanner um die Ladung geführt und mit dem an beliebiger Stelle einsetzbaren Ratschenspanner fixiert werden. Diese Flexibilität erlaubt eine optimale Platzierung des Spanners und eine ergonomische und einfache Nutzung, unabhängig von der Beschaffenheit von Ladung und Ladefläche. Nachteil ist, abhängig vom Anwender, die etwas längere Installationszeit für .

2-teilige Zurrketten finden besonders häufig Verwendung in Situationen, in denen Zurrketten auf verschiedenen Fahrzeugen eingesetzt werden müssen, wenn Zurrpunkte nicht gut zugänglich sind, oder die Form der Ladungen oft variiert.

  1. Zurrmittel Grundstellung/Ausgangsposition: Das Spannelement/Spanner vollständig öffnen/ausdrehen, dabei auf gleichmäßiges Ausdrehen der Spindeln achten.
  2. Anlegen der Verzurrung: Die Kette an der Ladung anschlagen oder um die Ladung herum führen sowie die Haken an den Zurrpunkten oder Befestigungspunkte einhängen.
  3. Längeneinstellung der Zurrkette: Die Zurrkette grob verkürzen, indem man sie in die Verkürzungshaken einhängt. Dabei darauf achten, dass die Kette so kurz wie möglich eingehangen wird. Die Sicherungsbolzen in den Verkürzungselementen müssen unbeschädigt sein, um ein selbstständiges Aushängen der Kette zu verhindern.
  4. Achtung bei Kanten: Hat das Transportgut Kanten und wird durch Niederzurren gesichert, müssen geeignete Kantenschutzwinkel benutzt werden! Ansonsten wird die Kette an den Kanten übermäßig / falsch belastet und beschädigt.
  5. Spannen der Zurrkette: Die Zurrkette durch Drehen am Spannelement spannen. Dabei darauf achten, dass auch die Spannelemente nicht an Kanten anliegen. Beim Schrägzurren die Kette nur so weit vorspannen, dass sie nicht mehr durchhängt. Beim Niederzurren ist eine Handkraft von 50 daN erforderlich, um die angegebene Vorspannkraft zu erreichen. Spannelemente dürfen NIEMALS mit einem Hebel verlängert werden, da ansonsten die Handkraft um ein vielfaches steigt und der Spanner beschädigt wird.
  6. Lösen: Den Sicherungshebel am Spannelement umlegen und das Spannelement soweit aufdrehen, dass sich die Kette aus den Verkürzungselementen lösen lässt. Dann die Lasthaken aus den Befestigungspunkten der Ladung und des Aufliegers entfernen.

Eine Zurrkette sollte aus dem Betrieb genommen werden, wenn eines der folgenden Kriterien zutrifft:

  • Es tritt eine Längung von mehr als 5 % an der Kette, einem Kettenglied oder einem Zubehörteil auf.
  • Es gibt deutliche Abnutzungserscheinungen durch Abrieb an den Kettengliedern. Diese liegen vor, wenn die durchschnittliche Glieddicke an einer beliebigen Stelle der Kette um mehr als 10 % unter die Nenndicke fällt.
  • Es sind deutlich Schnitte, tiefe Kerben, Rillen, (An-)Risse, übermäßige Korrosion oder Hitzeverfärbungen an der Zurrkette zu sehen. Auch nachträgliche Schweißarbeiten oder verbogene Kettenglieder sind unzulässig.
  • Der Lasthaken ist um mehr als 10 % des Nennwerts aufgeweitet, sodass sich die Hakensicherung nicht mehr ordnungsgemäß schließen lässt.
  • Die Angaben auf der Zurrkettenplakette sind unleserlich, fehlen oder entsprechen nicht der Norm (DIN EN 12195-3)

Zurrketten sollten vor jeder Verwendung sorgfältig kontrolliert werden. Sollten diese Schäden aufweisen, dürfen sie nicht mehr zur Ladungssicherung verwendet werden. Eine verkehrsuntaugliche Ladungssicherung kann mit einem Bußgeld zwischen 35€ und 75€ geahndet werden. Bei Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer kann zusätzlich ein Eintrag ins Fahreignungsregister erfolgen. Darüber hinaus müssen Zurrketten mindestens einmal jährlich durch eine sach- und fachkundige Person nachweisbar geprüft werden und Prüfungen in der Kettenkarteikarte dokumentiert werden.

Zurrgurte

Vorteile:

  • geringes Eigengewicht
  • leichte Handhabung
  • lastschonend und rutschhemmend
  • dehnungsarm, widerstandsfähig und scheuerfest (100% PES)
  • platzsparend lagerbar
  • verrotungsfrei

Nachteile:

  • empfindlich gegenüber rauen Oberflächen und Hitze (Kantenschutz o.Ä. verwenden)
  • Handhabung in schmutzigen Umgebungen (z.B. Baustellen, Landwirtschaft) mitunter erschwert
  • bei Minusgraden Handhabung evtl. erschwert

Zurrketten

Vorteile:

  • höhere Zurrkräfte (bis 3-fach) sowie Vorspannkräfte (bis 3-fach) als mit Zurrgurten möglich
  • Haken standardmäßig mit Sicherung (leichtes EInhängen sowie dauerhafte Sicherung!)
  • unempfindlich gegenüber Kanten und rauen Oberflächen
  • Einzelbauteile können bei Bedarf ausgetauscht werden
  • flexibel in der Länge verstellbar

Nachteile:

  • keine Eigenstieifigkeit (Durchschieben ist schwieriger)
  • aufwändige UVV-Prüfung
  • höherer Preis

Was ist Ladungssicherung?

Ladungssicherung im Straßenverkehr ist gesetzlich vorgeschrieben und verhindert nicht nur Sach-, sondern auch Personenschäden. Dementsprechend ist es wichtig, immer die richtigen Zurrmittel (z. B. Spanngurte, Zurrketten) für die zu transportierende Ladung zu wählen. Diese sorgen dafür, dass die Ladung selbst bei Vollbremsungen oder Ausweichmanövern nicht verrutscht oder umfällt. Insbesondere freistehende Ladungsgüter sind dabei gegen Verrutschen und unnötigen Lärm zu sichern (§22 StVO).

Eine ordnungsgemäße Sicherung der Ladung auf Nutzfahrzeugen ist für Spediteure von entscheidender Bedeutung. Das Verzurren der Ladung mittels Zurrgurten und Zurrketten ist dabei die gängigste Methode der Ladungssicherung. Hierbei gibt es verschiedene Methoden und Zurrtechniken, die eine sichere Ladungssicherung gewährleisten. Die gängigsten Methoden sind:

  1. kraftschlüssige Ladungssicherung/Verladung durch Niederzurren
  2. formschlüssige Ladungssicherung/Verladung durch Schrägzurren oder Diagonalzurren

Beim Niederzurren mit 1- und 2-teiligen Zurrketten sowie Zurrgurten/Spanngurten ist der Einsatz von Anti-Rutschmatten zu empfehlen. Diese verbessern die Effektivität von Zurrmitteln enorm, insbesondere bei besonders glatten Gütern und Ladeflächen. So ist gesichert, dass während Bremsmanövern, Ausweichbewegungen, Kurvenfahrten und bei unebener Fahrbahn nichts verrutscht. Die gleithemmende Wirkung von Anti-Rutschmatten kommt vor allem solchen Lasten zugute, die keinen hohen Anpressdruck vertragen. Dazu gehören Pakete, die auf Spanplatten stehen, Blechpakete sowie Beton -und Metallrohre.

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