Ladungssicherung

HEBELA ist Ihr Partner für professionelle Ladungssicherung. Unsere Zurrketten-Auswahl, von 1-teiligen und 2-teiligen Varianten, gewährleistet eine sichere und effiziente Verzurrung Ihrer Lasten. Mit unserer breiten Palette an Zurrgurten mit Druckratsche, ERGO-Ratsche, Aufrollautomatik, oder einfach einteilig sichern Sie Ihre Ladung optimal. Für den KFZ-Bereich bieten wir spezielle Radsicherungsgurte sowie Motorradsicherungsgurte. Passend dazu finden Sie in unserem Sortiment nützliches Sicherungszubehör wie Zurrmulden, Kantenschutz und Antirutschmatten, um Ihre Ladung unter allen Bedingungen zuverlässig zu sichern.

 

 

Wissenswertes über Ladungssicherung

„Die Ladung ist einschließlich der Geräte zur Ladungssicherung sowie Ladeeinrichtungen so zu verstauen und zu sichern, dass sie selbst bei Vollbremsung oder plötzlicher Ausweichbewegung nicht verrutschen, umfallen, hin- und herrollen, herabfallen oder vermeidbaren Lärm erzeugen können. Dabei sind die anerkannten Regeln der Technik zu beachten". Diese rechtliche Grundlage zur Ladungssicherung im Straßenverkehr ergibt sich aus §22 StVO und gilt sowohl für PKW, Transporter sowie LKW. Dabei macht der Gesetzgeber allerdings keine Vorgaben wie und womit genau Ladung gesichert werden soll.

Bei den nicht immer einfachen Entscheidungen im Rahmen der Ladungssicherung helfen dem verantwortlichen Anwender einige gültige Normen und „Regeln der Technik".

Wie und mit welchen Mitteln eine Ladung auf Ladeflächen gesichert werden muss ergibt sich unter anderem aus der für Deutschland gültigen, ausführlichen technischen Regel VDI 2700, sowie aus der auf Europäischer Ebene gültigen und im Vergleich zur VDI 2700 etwas „vereinfachten" EN 12195-1. Welchen Ansprüchen die Ladungssicherungsmittel genügen müssen ergibt sich aus den Europäischen Normen DIN EN 12195-2 bis 12195-4. Letztere haben die VDI 2701 und VDI 2702 von 1985 abgelöst. Welchen Anforderungen ein Fahrzeugaufbau genügen muss (Zurrpunkte, Aufbauten etc.) ergibt sich aus einer Reihe von weiteren DIN EN Normen. All diese sind somit Teil der o.g. „anerkannten Regeln der Technik".

Werden Gegenstände ohne die dafür notwendige Ladungssicherung im Straßenverkehr transportiert und somit die allgemeine Verkehrssicherheit gefährdet, wird der Verstoß mit einem Bußgeld geahndet. Im Falle eines Unfalls steht dabei nicht nur das Verladepersonal des Warenabsenders, sondern auch der Fahrzeugführer (LKW oder PKW Fahrer) sowie der Speditionsunternehmer in der Verantwortung.

HEBELA ist hierbei Ihr Partner für professionelle Ladungssicherung. Mit unserer Auswahl an ZurrkettenZurrgurten, speziellen Radsicherungsgurten sowie Motorradsicherungsgurten und verkehrssicheren Containernetzen sowie Anhängernetzen decken wir für unsere Kunden das gesamte Sortiment der Ladungssicherung ab. Alle unsere Sicherungsmittel sind zertifiziert, geprüft, und verfügen über ein Sicherheitsetikett (Einzelheiten in den jeweiligen Unterkategorien). Darüber hinaus bieten wir zuverlässige Hilfsmittel für den verkehrssicheren und schonenden Transport Ihrer Waren und Güter, wie z.B. KantenschutzAntirutschmatten und Planen an. Weitere Details zu den Produkten finden Sie auf den jeweiligen Detailseiten!

Wieso müssen Ladungen gesichert werden?

Durch steigenden Güterverkehr, Transport von Gefahrgütern und folglichen Unfällen mit Folgen für Mensch und Umwelt wurden in den 1950er Jahren auf europäischer Ebene erste Vereinbarungen für den sicheren Transport von Gefahrgütern im Straßenverkehr beschlossen. Um Frachtführer, andere Verkehrsteilnehmer, Umwelt und Infrastruktur nachhaltiger zu schützen, wurden in den folgenden Jahrzehnten weitreichende und detaillierte Regelwerke erstellt. Ist heutzutage eine Ladungssicherung durch den Fahrzeugaufbau (z.B. Wände, Stangen) allein nicht gewährleistet, müssen Hilfsmittel zur Ladungssicherung vorhanden sein.

Mit unserem Zurrmittelrechner (Kraftrechner 3000) können Sie einfach berechnen, welche Ladungssicherungsmittel für Ihre spezifische Ladungssicherung benötigt werden.

Die historische Entwicklung der Ladungssicherung in Deutschland
Historische Entwicklung der Ladungssicherung

Tabelle 1: Historische Entwicklung der Ladungssicherung in Deutschland

Welche Norm und Regel ist führend bei der Ladungssicherung (VDI 2700 3.1 vs. EN 12195-1)?

Zwischen den Normen VDI 2700 und EN 12195-1 gibt es einige technische Unterschiede, insbesondere bei der Berechnung der erforderlichen Zurr- und Vorspannkräfte. Generell ist anzumerken, dass die VDI 2700 nur in Deutschland anerkannt ist und ausführlicher auf die Ladungssicherung und alles dazugehörige eingeht. Die EN 12195-1 gilt für den Güterverkehr in Europa. In den Vergangenheit gab es auf Expertenebene viel Diskussionen sowie Unsicherheit bei Anwendern bzgl. Hoheit der EN 12195-1 im Vergleich zu VDI 2700. Ein Beispiel hierfür ist der in der EN 12195-1 eingeführte Beiwert k, welcher, vereinfacht gesagt, die notwendigen Vorspannkräfte beim Niederzurren um einen Sicherheitsfaktor 1,5 erhöhte, was vom VDI stark kritisiert wurde. Dieser Beiwert wurde mit Fassung 2021 wieder entfernt.

Bei offiziellen Kontrollen der Ladungssicherung durch Zoll und Polizei scheint laut Fachpresse der Berufskraftfahrer bis heute weiterhin die VDI 2700 die Grundlage zu bilden.

Einen ausführlichen, technischen Vergleich der VDI 2700 vs. EN 12195-1 finden Sie hier.

Die 2004 geschaffene und in Deutschland hauptsächlich für den nationalen Güterverkehr angewandte VDI 2700 verfügt mittlerweile über 19 Grundlagenblätter (Jahr d. akt. Fassung):

Tabelle 2: Richtlinie VDI 2700 "Ladungssicherung auf Straßenfahrzeugen"

Grundsätzlich unterscheidet man bei der Ladungssicherung zwischen kraftschlüssiger Ladungssicherung (Niederzurren) und formschlüssiger Ladungssicherung (SchrägzurrenDiagonalzurren). Diese Zurrarten können sowohl mit Zurrgurten sowie mit Zurrketten durchgeführt werden. Bei formschlüssiger Ladung kommen auch Sperrstangen, Klemmbalken und Spannstangen zum Einsatz.

Einfach gesagt: Die Gewichtskraft eines Gegenstandes (Ladung) sorgt dafür, dass die Ladung nur solange ihre Position beibehält, bis auftretende Gewichtskräfte sie dazu zwingen, sich zu bewegen. Dies geschieht vor allem durch Bremsmanöver (u.a. Vollbremsungen), Ausweichbewegungen, scharfe Kurven oder übermäßige Beschleunigung. Insbesondere bei einer Vollbremsung können enorme Gewichtskräfte in Fahrtrichtung wirken, die bis zu 80 % des Ladungsgewichts erreichen können.

Das Transportgut muss entsprechend positioniert und gegen die beim Fahren auftretenden Gewichtskräfte gesichert werden. Die auf das Transportgut wirkende Belastung kann

  • längs (Anfahr- und Bremsvorgänge; Vollbremsungen)
  • quer (Kurvenfahrt, Ausweichbewegungen) oder
  • vertikal (Überfahren von Bodenunebenheiten)

wirken. Folgendes Schaubild verdeutlicht, welche Werte zu berücksichtigen sind.

Massekräfte der Ladung

Bild 1: Wirkende Massekräfte bei der Ladungssicherung/ Quelle: Transport-Informations-Service

In Längsrichtung (d.h. bei Bremsvorgängen, Vollbremsungen) wirkt das 0,8-fache der Gewichtskraft der Ladung nach vorn. In Querrichtung (d.h. bei Kurvenfahrten, Ausweichbewegungen) wirkt das 0,5-fache der Gewichtskraft der Ladung. Bei Anfahrvorgängen wirkt ebenfalls das 0,5-fache der Gewichtskraft der Ladung nach hinten.

Bei der kraftschlüssigen Ladungssicherung (Niederzurren) wird das Transportgut auf dem LKW/im Kfz mithilfe von Zurrgurten oder Zurrketten auf die Ladefläche gedrückt. Dieses Verfahren wird vor allen Dingen bei Ladegütern ohne Anschlagpunkte, wie z.B. Paletten, Platten oder Holz genutzt. Beim Niederzurren ist der StF-Wert (Vorspannkraft) der Spannmittel (der Ratsche) von entscheidender Bedeutung. Die „Stärke" der Ratsche entscheidet, wie stark das Ladegut auf die Ladefläche gedrückt werden kann. Der Einsatz von Spannmitteln mit höheren StF-Werten (z.B. eine Ergo-Langhebelratsche) ermöglicht dabei die gleiche Sicherungsleistung mit weniger Zurrmitteln. Die Anforderungen der Ladung sowie des Fahrzeuges sind bei der Auswahl der Sicherungsmittel für die Ladungssicherung dabei immer führend.

Für die effektive Ladungssicherung beim Niederzurren können verschiedene Arten von Ratschen und Zurrmitteln eingesetzt. Neben ergonomischen und funktionalen Unterschieden ist das Hauptunterscheidungsmerkmal die erreichbare Vorspannkraft (STF-Wert). Mit einer Standard-Druckratsche können je nach Ausführung 250 bis 500 daN Vorspannkraft erzielt werden. Hingegen ermöglichen spezielle Langhebelzugratschen eine Vorspannung von bis zu 1000 daN, Ratschenspanner für Zurrketten sogar bis >1500 daN. Die Höhe der erzeugten Vorspannkraft bestimmt maßgeblich die Anzahl der erforderlichen Zurrmittel für das Niederzurren. Dadurch bietet bspw. die Verwendung einer Langhebelzugratsche den Vorteil, dass ein Anwender wesentlich weniger Zurrmittel benötigt.

Hier ein Beispiel zur Veranschaulichung:

Tabelle 3: Anzahl Zurrgurte bei Vorspannkraft

Durch den Einsatz von rutschhemmenden Materialien wie Anti-Rutschmatten wird der Gleitreibwert auf 0,6 erhöht. Wie in dem Beispiel der Tabelle zu sehen benötigt ein Anwender durch einen hohen Gleitreibwert weniger Zurrmittel und die Transportsicherheit verbessert sich immens. Dies mit Anti-Rutschmatten ohne großen Aufwand möglich. Zusätzlich ist zu erwähnen, dass Niederzurren sich ausschließlich zur Sicherung formstabiler Gegenstände eignet, da durch die Verwendung von Zurrgurten die Ladung effektiv auf eine Ladefläche gepresst werden kann. Hierbei ist entscheidend, dass die Kräfte der Gurte effektiv und über einen längeren Zeitraum wirksam auf die ganze Ladung übertragen werden. Insbesondere der Einsatz von Kantenschutz verbessert hierbei die Kraftübertragung erheblich, indem sie eine gleichmäßig verteilte Druckverteilung auf eine größere Fläche ermöglichen. Durch die Sicherung Ihrer Gegenstände in einem LKW, Kastenwagen oder sonstigem Transportmittel mit einem für die Ladung passenden Kantenschutz werden dabei nicht nur die Ladung sowie die Ladungssicherungsmittel (ZurrgurteSpanngurte oder Zurrketten) geschont, sondern gleichzeitig die Ladungssicherheit signifikant erhöht.

Niederzurren

Bild 2: Zurrwinkel beim Niederzurren

Ein weiterer, entscheidender Faktor ist beim Niederzurren von Wichtigkeit: Der Zurrwinkel α (wie in der Zeichnung dargestellt). Die optimale Vorspannkraft wird erzeugt, wenn der Zurrwinkel α zwischen 83° und 90° liegt. Sobald der Zurrwinkel α kleiner als 83° ist, nimmt die wirksame Vorspannkraft zunehmend ab. Zurrwinkel α kleiner als 30° sollten unbedingt vermieden werden, da sie zu einer erheblichen Verringerung der Vorspannkraft führen. Zusammenfassend lässt sich sagen: "Je flacher der Winkel α, desto geringr ist die auf die Ladung wirkende Vorspannkraft"

Beim Niederzurren werden also umso mehr Zurrmittel benötigt:

  • je größer das Ladungsgewicht ist,
  • je geringer die Reibung zwischen Ladung und Ladefläche ist,
  • je kleiner der Winkel zwischen Zurrmittel und Ladefläche ist,
  • je niedriger die auf dem Etikett angegebene Standard Vorspannkraft (STF) ist.

Mit unserem Online-Zurrmittelrechner Kraftrechner 3000 können Sie unter Eingabe dieser Faktoren ganz einfach berechnen, wie viele Zurrmittel Sie für Ihre Ladungssicherung zum Niederzurren benötigen.

Bei der formschlüssigen Ladungssicherung wird die Fracht entweder an mehreren Zurrpunkten angeschlagen und über Zurrmittel mit der Ladefläche verbunden (Direktzurren), oder durch Anliegen der Last an Ladebordwänden/Sperrstangen/Klemmbalken mit/ohne zusätzliches Niederzurren gesichert. Formschlüssige Ladungssicherung (Direktzurren) ist nur dann zulässig, wenn der Fahrzeugaufbau die auftretenden Kräfte aufnehmen kann. Mit Hilfe dieser Methoden können auch schwerste Ladegüter sicher verzurrt werden.

Beim Direktzurren handelt es sich um die direkte Verbindung des Zurrmittels zwischen dem Ladegut und dem Fahrzeugaufbau. Diese Methode setzt voraus, dass sowohl am Fahrzeug als auch am Ladegut entsprechende Befestigungsmittel (z.B. Zurrpunkte oder Ösen) für Zurrmittel vorhanden sind. Das Hauptziel des Direktzurrens ist es, die Ladung direkt an den festen Punkten des Transportmittels (bspw. eines LKWs) zu befestigen, um ein Verrutschen oder Kippen zu verhindern. Dies wird erreicht, indem die Ladung unmittelbar am Transportmittel fixiert wird, ohne dabei einen signifikanten Druck auf die Ladung selbst auszuüben. Bei der Direktverzurrung ist die Lashing Capacity (LC) des Zurrmittels entscheidend, welche auf den Etiketten der Zurrmittel vermerkt sein müssen. Die Vorspannkraft spielt bei der Direktverzurrung keine Rolle. Da die Zurrkraft (LC) um ein vielfaches größer ist als die Vorspannkraft (StF) eines Zurrmittels, werden insbesondere schwere Ladungen nach Möglichkeit immer direktverzurrt. Bezüglich der Vorspannkraft bei Direktverzurrung besagt die Norm VDI 2700, dass z.B. Zurrketten nur so weit gespannt werden sollen, dass sie nicht mehr durchhängen, um einen möglichst großen Teil der Zurrkraft als Haltekraft zu erhalten. Aus Sicherheitsgründen dürfen diese gemäß VDI 2700 Blatt 2 mit nicht mehr als 50% der maximalen Vorspannkraft (StF) vorgespannt werden. Daher ist bei Zurrketten unser HEBELA Losdrehschutz ideal.

Direktzurren

Bild 3: Zurrwinkel beim Direktzurren

Beim Direktverzurren wird zwischen Diagonalzurren und Schrägzurren unterschieden. Die benötigte zulässige Zugkraft der Zurrmittel beim Direktzurren variiert abhängig von der Größe der Zurrwinkel α und β. Der Zurrwinkel α, der den Vertikalwinkel zwischen Ladefläche und Zurrmittel darstellt, sollte im Bereich von 20° bis 65° liegen. Der Horizontalwinkel β, der den Winkel zwischen der Fahrzeug-Längsrichtung und dem Zurrmittel angibt, sollte im Bereich von 6° bis 55° liegen. Die Entscheidung, ob schräg oder diagonal gezurrt wird, hängt von der Position der Zurrösen am Ladegut und am Ladungsträger ab. Die Variante, die die günstigsten Zurrwinkel ergibt, sollte bevorzugt eingesetzt werden.

Diagonalzurren ermöglicht die sichere Befestigung schwerster Ladegüter. Bei diesem Verfahren sind sowohl Anschlagpunkte auf der Ladefläche als auch an der Ladung selbst notwendig. Die Zurrmittel werden zwischen diesen Anschlagpunkten verspannt und im Gegensatz zum Niederzurren lediglich handfest (ohne definierte Vorspannkraft) mit einem Spannmittel angezogen. Voraussetzung für das Diagonalzurren sind vier Zurrgurte oder Zurrketten, die von den Ecken diagonal zur Ladefläche gespannt werden.

Schrägzurren bezeichnet die formschlüssige Direktsicherung mit Zurrmitteln entweder ausschließlich in Längs- oder in Querrichtung. Wenn ein Fahrzeug beispielsweise über seitliche Rungen verfügt, kann durch das Schrägzurren in Längsrichtung eine Sicherung gegen Ladungsversatz beim Bremsen oder Anfahren erreicht werden. Beim Schrägzurren werden mindestens acht Zurrgurte benötigt, an jeder Seite der Ware bzw. der Ladefläche werden hierbei jeweils zwei Gurte angespannt, diese werden gerade zu den Ladeflächen gespannt und bilden dadurch einen 90°-Winkel.

Schrägzurren

Bild 4: Zurrwinkel beim Schrägzurren

Werden Transportgüter über die Bordwände gesichert, muss nach VDI 2700 zum Beispiel die Bordwand/Stirnwand 80% des Ladungsgewichtes nach vorne/in Fahrtrichtung sichern, sowie die Seitenbordwände 50% (vgl. Bild 1).

Auch bei der Direktverzurrung verbessert der Gebrauch von rutschhemmenden Materialien wie Anti-Rutschmatten die Transportsicherheit und reduziert die Anzahl bzw. die benötigte Zurrkraft der Zurrmittel. Je nach Transportgut schützt Kantenschutz die Ladung und verbessert die Kraftverteilung auf das Ladegut.

Berechnen Sie mithilfe unseres Online-Zurrmittelrechners ganz einfach welche Zurrmittel bei Direktverzurrung in Ihrem Fall benötigt werden!

  • Beim Niederzurren (kraftschlüssigen Ladungssicherung) wird eine Fracht ohne Zurrpunkte (bspw. eine Palette) mithilfe von Ladungssicherungsmitteln wie ZurrgurtenSpanngurte oder Zurrketten auf der Ladefläche gedrückt. Dabei wird der Zurrgurt bzw. der Spanngurt oder die Zurrkette über die Ladung geführt, an beiden Seiten der Ladefläche in Zurrpunkte eingehangen und gespannt. Dabei wird eine Vorspannkraft (StF) erzeugt um das Gut auf die Ladefläche zu drücken und so die Reibung zwischen Ladung und Ladefläche zu erhöhen. Unterschiedliche Spannelemente wie Druckratschen, Langhebelratschen oder ERGO-Ratschen ermöglichen dabei unterschiedliche Vorspannkräfte (StF). Die benötigte Vorspannung richtet sich nach dem Gewicht der Ladung, den zu erwartenden Beschleunigungskräften sowie dem Gleitreibbeiwert.
    • Die Ladung wird durch Erhöhung der Reibungskraft zwischen Ladung und dem Fahrzeugboden gesichert. Die aufgebrachten Vorspannkräfte (StF) sind hier der entscheidende Faktor (deswegen kraftschlüssige Ladungssicherung);
    • Die Methode des Niederzurrens ist ausschließlich für Ladegüter geeignet, die formstabil und druckunempfindlich sind, da ansonsten die Ware leicht beschädigt werden kann, bspw. zur Sicherung von Kartonagen oder Europaletten.
    • Niederzurren bzw. kraftschlüssige Ladungssicherung wird vorrangig bei Ladung ohne Zurrpunkte bzw. Anschlagpunkte angewandt.
       
  • Direktverzurrung (formschlüssige Ladungssicherung) erfolgt durch das Verbinden einer Fracht mit dem Fahrzeug. Dies geschieht entweder durch bündiges und lückenloses Verladen der Fracht zur Stirnwand und den Seitenwänden des Fahrzeugs, oder durch direktes Verbinden des Ladegutes mit dem Fahrzeug über Zurrpunkte an Fracht und Ladeboden durch ein entsprechendes Ladungssicherungsmittel (Zurrgurte, Spanngurte oder Zurrketten). Hierbei ist die Zurrkraft (LC = Lashing Capacity) des Zurrmittels die relevante Größe. Diese ist um ein vielfaches höher als die Vorspannkraft eines Zurrmittels, wodurch schwerste Lasten gesichert werden können
    • Die Ladung wird durch Verbinden von Ladung und Fahrzeug durch ein geeignetes Ladungssicherungsmittel (Zurrgurte, Spanngurte oder Zurrketten) gesichert. Die Zurrkraft (LC) ist der entscheidende Faktor. Die aufgebrachte Kraft bestimmt die Spannung/Festigkeit der Sicherung.
    • Die Ladung muss für die Verzurrung geeignete Anschlagpunkte haben oder in Ihrer Form für die Direktverzurrung geeignet sein.

Reibung, auch Reibungskraft oder Gleitreibung, ist die Widerstandskraft, die zwischen einem Objekt (der Last) und einer Oberfläche (hier der Ladefläche) auftritt, und hängt maßgeblich vom Zusammenspiel der Oberflächeneigenschaften beider Materialien ab. Metall auf Metall besitzt beispielsweise einen sehr niedrigen Gleitreibwert, wodurch die Haftung gering ist. Im Gegensatz dazu zeigt Holz auf Gummi einen hohen Gleitreibwert und rutscht schlechter. Es gilt dabei: eine erhöhte Reibung zwischen Ladung und Ladefläche verringert den Bedarf an Sicherungsmitteln. Anti-Rutschmatten aus Gummi sind dabei eine einfache und besonders wirksame Möglichkeit, um die Reibung zu erhöhen. Sie verbessern den Gleitreibwert deutlich, was den Einsatz von Zurrgurten mit geringeren Vorspannkräften und somit den Bedarf an geringeren oder weniger Zurrmitteln ermöglicht.

Der Reibungskoeffizient wird durch das Formelzeichen µ dargestellt und dient als Maß dafür, wie stark die Reibungskraft zwischen zwei Materialien wirkt.

Gleitreibzahl µ trocken nass fettig
Holz auf Holz 0,20 - 0,50 0,20 - 0,25 0,05 - 0,15
Beton auf Holz 0,30 - 0,60 0,30 - 0,50 0,10 - 0,20
Metall auf Holz 0,20 - 0,50 0,20 - 0,25 0,02 - 0,10
Metall auf Metall 0,10 - 0,25 0,10 - 0,20 0,01 - 0,10

Tabelle 4: Gleitreibwerte

Durch rutschhemmende Materialien wie Anti-Rutschmatten (µ = 0,6), kann der Gleitreibwert deutlich erhöht werden, wodurch weniger bzw. kleinere Vorspannkräfte und damit weniger bzw. kleinere Zurrmittel genutzt werden können. Die richtige Anwendung ist hierbei entscheidend: Die Ladung darf nur auf der Anti-Rutschmatte aufliegen und an keiner Stelle Kontakt zum Fahrzeug haben. Die Anti-Rutschmatte muss sichtbar unter der Ladung hervorstehen, sodass diese ideal gegen Verrutschen gesichert wird und während des Transportvorganges nicht umfallen kann.

Einfach erklärt: Der Absender der Ware ist für die beförderungssichere und normkonforme Verladung und Befestigung der Transportgüter im Straßenverkehr verantwortlich. Diese müssen so gesichert sein, dass sie während des Transports auch im Falle einer Vollbremsung oder unvorhergesehenen Ausweichbewegungen bzw. Unfällen nicht verrutschen oder umfallen oder anderweitig vermeidbaren Lärm verursachen (vgl. §22 StVO). Der Spediteur muss ein Fahrzeug zu Verfügung stellen, dass geeignete Zuladung sicherstellt und Vorrichtungen (z.B. Zurrpunkte) für den Transport der Ladung bietet. Der Frachtführer, also der Speditionsunternehmer, ist Hauptverantwortlicher (HGB § 412) und kann die Umsetzung der Aufgaben und Pflichten an sein Personal (LKW-Fahrer) übertragen. Auch wenn Aufgaben und Pflichten dokumentiert übertragen sowie detaillierte Arbeitsanweisungen geschrieben und geschult wurden, bleibt der Speditionsunternehmer immer in einer Mitverantwortung.

Unsere 1- und 2-teiligen Zurrketten gewährleisten eine sichere und effiziente Verzurrung Ihrer schweren Transportgüter. Unsere Zurrgurte und Spanngurte gibt es in den verschiedenen Varianten, mit Druckratsche, ERGO-Ratsche, inkl. Aufrollautomatik oder mit einem einfachen Klemmschloss. Für den KFZ-Bereich bieten wir Ihnen Radsicherungsgurte, Motorradsicherungsgurte und Hubrillengurte für Ihre speziellen Anforderungen an. Ergänzend dazu erhöht unser Sicherungszubehör die Standfestigkeit Ihrer Ladung und reduziert die Anzahl der Zurrmittel, die Sie beim Niederzurren benötigen. Hier bewähren sich vor allem Anti-Rutschmatten, eine rutschhemmende Unterlage, welche unter die zu sichernde Ladung gelegt wird und die Gleitreibwerte erhöht. Unsere Containernetze und Anhängernetze gewährleisten einen fachgerechten Transport verschiedenster Gegenstände auf offenen Verladeflächen wie Containern, Pkw-Anhängern, Pritschen und Kippmulden.

Weitere Einrichtungen und Hilfsmittel zur Ladungssicherung können laut DGUV 1990b, S.27 z. B. sein

  • Stirnwandverstärkungen oder Prallwände zum Schutz der Führerhausinsassen, z. B. bei Langholzfahrzeugen,
  • Rungen,
  • Zahnleisten, z. B. bei Holztransportfahrzeugen,
  • Lademulden (eventuell abdeckbar),
  • Zurrwinden (in Verbindung mit Gurten oder Seilen),
  • Ankerschienen (in Verbindung mit z. B. Zurrgurten, Seilen, Sperr- oder Ladebalken),
  • Zurrpunkte (fest oder beweglich),
  • Befestigungsbeschläge für Container,
  • Ladehölzer (Keile, Bretter, Kanthölzer),
  • rutschhemmende Unter- und Zwischenlagen (RH-Matten),
  • Ketten, Seile (Natur-, Kunstfaser-, Stahlseile), Zurrgurte,
  • Spannschlösser, Spindelspanner,
  • Seil- und Kantenschoner,
  • Füllmittel, z. B. Aufblaspolster,
  • Aufsatzbretter, Rungenverlängerungen,
  • Ladegestelle,
  • Planen und Netze.

In jedem Fall muss vom geschulten Verlader und Frachtführer für jede zu sichernde Ladung die passende Auswahl an Typ und Anzahl Zurrmittel sowie notwendige Sicherungshilfsmittel getroffen werden.

Nutzen Sie als Hilfestellung zum Beispiel unseren Online-Zurrmittelrechner Kraftrechner 3000.

Zur Reduzierung von Personen- und Sachschäden bzw. Unfällen und zur Steigerung der Sicherheit ist es nicht nur wichtig, auf die Geschwindigkeit und den Abstand zu achten, die zu den häufigsten Unfallursachen im Straßenverkehr gehören, sondern auch ein zunehmendes Bewusstsein für eine angemessene Ladungssicherung zu entwickeln. Daher sollten Sie immer darauf achten, dass Ihre Ladung ordnungsgemäß transportiert wird, sodass diese während des gesamten Transportvorganges weder umfallen noch verrutschen oder anderweitig unnötig Lärm verursachen kann (vgl. §22 StVO). Falsche Ladungssicherung kann im schlimmsten Fall mit einem Bußgeld von bis zu 75€ und einem Punkt in Flensburg bestraft werden. Folgende Tabelle gibt einen groben Überblick über die drohenden Bußgelder bei falscher Ladungssicherung in Kfz-Fahrzeugen:

Verstoß Bußgeld Punkte
vermeidbaren Lärm durch Ladung nicht verhindert 10€ Ø 
Ladung ragt über das Kfz hinaus...
… nach hinten min. 3m 20€ Ø 
nach hinten min. 1,5m (bei min. 100 km/h) 20€ Ø 
… nach vorne 20€ Ø 
… nach hinten über einen Meter ohne Kenntlichmachung durch Leuchte 20€ Ø 
nicht ausreichende Sicherung der Ladung gegen Herabfallen ... 35€ Ø 
… mit Gefährdung 60€ 1
… mit Sachbeschädigung 75€ 1
Fahrzeug geführt, das mit Ladung höher als 4,20m war 60€ 1

Tabelle 5: Strafen bei Verstoß gegen ordnungsgemäße Ladungssicherung / Quelle: Bußgeldkatalog

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